Naturdenkmäler und Schutzgebiete
Bildmaterial: Wikipedia, Berg und Naturwacht Pernitz | Texte: Wikipedia, www.noe.gv.at
Naturdenkmal Henningerwiese
Bezirk: Wr. Neustadt Land
LandGrStNr: 449/1; 450; 451; 452/2
Kategorie: Feuchtgebiete, Moore
Gemeinde: Markt Piesting
Henningerwiesen
Geschützt seit: 1993
Die eigentliche geschützte Parzelle 452/1 trägt einen wertvollen Mager – bzw. Halbtrockenrasen. Es handelt sich hierbei um eine schon alte, gras und moosreiche Wiese. Sie liegt als langer, hangabwärts verlaufender Streifen direkt entlang eines Schwarzföhrenwaldes. Dagegen weist der westlich angrenzende Flurstreifen, der zweite Teil des NDM, ein kraut – und blumenreiches Wiesenregenerationsstadium nach Ackernutzung auf. Eine der vorherrschenden Arten ist die Wiesenflockenblume. Auch anspruchsvollere Arten wie der Trockenpionier Gelbe Skabiose treten auf und zeigen das Halbtrockenpotential des Standortes an.
Beide Flächen scheinen eine Bewirtschaftungseinheit zu bilden. Dabei wäre es möglich, die Erweiterungsfläche zum Zweck der Aushagerung und rascheren Besiedlung durch selteneArten schon früher und noch ein zweites Mal zu mähen. Zwischen den beiden Streifen ist ein meist wallförmiger Rain ausgebildet, der abschnittsweise Gehölzwuchs trägt. Er besteht aus Büschen, die sich z.T. zu artenreichen Heckenzügen schließen. Schützenswerte Saumgesellschaften vermitteln zur Wiesenvegetation. Im unteren Bereich ist eher eine Schwarzföhren – bzw. Zitterpappelzeile ausgebildet.
Was für das NDM von besonderem Belang ist, ist seine Lage in einem besonders hochwertigen Kulturlandschaftsausschnitt. Praktisch der gesamte Südhangsbereich westlich des NDM ist besonders schützenswert, einerseits durch die reiche, Landschaftsästhetisch sehr ansprechende Gliederung durch Heckenzüge, anderseits durch das “einmalig” großflächige Auftreten von Magerwiesen. Die verbleibenden Fettwiesen zeichnen sich positiv durch ihren großen Blumenreichtum aus. Dazu kommen noch ebenfalls Schützenswerte Saumgesellschaften und Dorngebüsche. Alles im allem ist hier eine noch recht intakte Kulturlandschaft vorhanden, deren Erhaltung ein ganz vordringliches Ziel des Naturschutzes sein muß. Es sollte nun ehestmöglich versucht werden, über Vertragsnaturschutz die Wertigkeit der Fläche sicherzustellen. Bei Nichtgreifen dieser Initiative wären hoheitliche Maßnahmen wie die Erweiterung des NDM ins Auge zu fassen. Angesichts hochwertiger Bestände in der direkten Umgebung des NDM erscheint es verwunderlich, warum diese nicht ins NDM miteinbezogen wurden.
Naturdenkmal Schilfbestand und Feuchtwiesen - Markt Piesting-Dreistetten
Bezirk: Wr. Neustadt Land
LandGrStNr: 763, 786, 787, 790
Kategorie: Feuchtgebiete, Moore
Gemeinde: Markt Piesting – Dreistetten
Schilfbestand und Feuchtwiesen
Geschützt seit: 1997
Das Feuchtgebiet in Dreistetten entsteht durch den Austritt von Hangquellwasser im oberen westlichen Bereich in den Feuchtwiesen und an der Grenze eben dieser Feuchtwiesen mit dem Schilfbestand. Hier treten Quellzeiger wie etwa die Sumpfdotterblume und die Wasserminze auf. Am Ostrand des Hauptgrundstücks Nr. 763 wurde, so wird vermutet, schon vor über 200 Jahren ein Damm errichtet, damit dieser das Hangquellwasser auffängt, um damit einen Fischteich zu speisen. In der Zeit der Regentschaft von Maria Theresia wurden staatlich angeregte und geförderte Programme zur Fischzucht initiiert, damit sich die Proteinzufuhr der Bevölkerung verbessere. In der dritten Landesaufnahme aus von 1872/73 ist der in Frage kommende Bereich jedoch als „Lang Wiese“ eingezeichnet.
Als Gründe für die Unterschutzstellung wurden die Einzigartigkeit und Ausdehnung des Lebensraums im Naturraum und das Vorkommen selten gewordener Tier- und Pflanzenarten angeführt. Insbesondere wurden das Vorkommen vier verschiedener Amphibienarten (Erdkröte, Laub-, Gras- und Springfrosch) und zahlreicher typischer Feuchtgebiets-Brutvögel (Kiebitz, Feld- und Rohrschwirl, Schilf-, Sumpf- und Teichrohrsänger, Rohrschwirl, Grau- und Rohrammer) als Grund für die Unterschutzstellung angeführt. Zudem konnten selten gewordene Feuchtwiesenarten wie Knabenkräuter und die Trollblume festgestellt werden.
Naturdenkmal Trespenmagerrasen - Markt Piesting-Dreistetten
Bezirk: Wr. Neustadt Land
LandGrStNr: : 805/1; 805/2
Kategorie: Feuchtgebiete, Moore
Gemeinde: Markt Piesting – Dreistetten
Trespenmagerrasen
Geschützt seit: 1992
Naturdenkmal “Trespenmagerrasen”, Markt Piesting-Dreistetten
Das NDM ist eines der besten Beispiele für eine aus Naturschutzsicht vorbildlich gepflegte, große Wiese. Diese erstreckt sich im Ausmaß von wenigen ha über einen gesamten Hügelrücken, der als extrem landschaftsprägende Bildung durch ein paar Einzelbäume gekrönt wird. Die Fläche ist von ganz besonderem landschaftsästhetischem Wert. Der Bewuchs besteht aus einer sehr artenreichen und bestens erhaltenen, meist recht homogenen Trespenmagerweise. Sie ist sehr blumenreich und beherbergt viele seltene Pflanzen von Wiesen, Mager – und Trockenrasen. Im Trockenrasenkatalog scheint die Fläche als regional bedeutend unter der Nr. 76 / 13 auf. Interessant ist die Vegetation durch die floristische Übergangssituation von Magerwiese zu Trockenrasen, wobei neben Kalkpflanzen auch Säurezeiger auftreten. Wie oft in kalkreichen Magerwiesen des Alpenostrandes sind Kleearten stark vertreten.
Naturdenkmal Tropfsteinhöhle/Einhornhöhle
Bezirk: Wr. Neustadt Land
LandGrStNr: : 979/1; 979/2
Kategorie: Höhlen
Gemeinde: Markt Piesting – Dreistetten
Tropfsteinhöhle, Einhornhöhle
Geschützt seit: 1948
Die Einhornhöhle (auch Hirnflitzsteinhöhle und Oakirnlucke) befindet sich im Naturpark Hohe Wand bei Dreistetten in Niederösterreich und ist über markierte Wanderwege in ca. 20 Minuten von Dreistetten aus zu erreichen. Die Höhle wurde 1927 von Otto Langer sen. entdeckt und 1930 als Schauhöhle eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg diente die Höhle als Zufluchtsstätte. 1958 war sie dann als Schauhöhle wieder zugänglich. 1964 wurden die Einbauten von Otto Langer jun. modernisiert. Von Ostern bis Ende September an Sonn- und Feiertagen werden Führungen angeboten, die rund 20 Minuten dauern.
Mit der Führung gelangt man zuerst über einen künstlich errichteten Stollen in die Höhle. Der natürliche Eingang befindet sich oberhalb des heutigen Eingangs, einsehbar vom heutigen Weg. Vor dem künstlichen Stollen wurde eine Hütte gebaut, durch die man zum Stolleneingang gelangt. In der Höhle befährt man zuerst einen Seitengang und danach folgt man dem Hauptgang bis zur ersten Engstelle. In der Halle vor dieser Engstelle befinden sich die größten, im Zuge der Führung zu besichtigenden Tropfsteine (etwa 1 Meter hohe Stalagmiten, siehe Abbildung). Von der Verzweigung der beiden Gänge bis zu dieser Halle befährt man einen Gang, in dem man einen Sintervorhang und einige Stalaktiten an den Decken besichtigen kann. In einer seitlichen Nische mit einer Barbarastatue auch Perlsinter.
In der Höhle wurden viele Tierknochen aus dem Pleistozän (hauptsächlich Höhlenbär) entdeckt, einige Exponate werden in der Höhle ausgestellt, beziehungsweise sind in den Gesteinsschichten erkennbar (zum Beispiel einzelne Zähne oder Knochen). Danen auch Funde aus der Bronze– und Hallstattzeit. (Wikipedia)
Naturschutzgebiet Kalklippe Oberpiesting
Bezirk: Wr. Neustadt Land
LandGrStNr: : 175/1
Kategorie: Trockenwiesen
Gemeinde: Waldegg
Trockenwiese
Highlight: Gottesanbeterin
Die Kalkklippe Oberpiesting liegt im Piestingtal in den niederösterreichischen Kalkalpen. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen Reliktstandort mit Felstrockenrasen, der wegen seines seltenen pannonischen Pflanzenbestandes und der eigenwilligen Klippenform geschützt ist. Die Besonderheit liegt in der floristischen Zusammensetzung des Gebietes, das durch die Mischung pannonischer, submediterraner und dealpiner Tier- und Pflanzenarten geprägt ist. Derartige pannonische Pflanzenbestände kommen selten so weit westlich am Alpenostrand gelegen vor.
Charakteristisch sind Gewöhnliche Felsenbirne, Echte Mehlbeere, Schwarzkiefer, Steinweichsel und die Große Kuhschelle. Verschiedene seltene Insektenarten, wie zum Beispiel die italienische Schönschrecke und die Gottesanbeterin, finden auf der Kalkklippe gute Lebensbedingungen. Die nötigen Pflegemaßnahmen zum Erhalt dieses Kleinods werden seit mehreren Jahren von der Niederösterreichischen Berg- und Naturwacht durchgeführt.
Landschaftsschutzgebiet Hohe Wand - Dürre Wand
Das Landschaftsschutzgebiet Hohe Wand – Dürre Wand als Bergstock der Kalkalpen nahe Wien ist als Paradies für Kletterer und Kletterinnen bekannt und wurde 1955 beschlossen.
Größe: 13,33 ha
Highlight: Exponierte markante Steilwände
Das sonnige Hochplateau der Hohen Wand ist ein felsendurchsetzter Bergkamm, der von Almen und Wäldern gesäumt wird. Die geschlossenen Felsabstürze verlaufen von Südwest nach Nordost, sind rund 200m hoch und haben viele Klein- und Mittelhöhlen. Der Nordwestabfall der Hohen Wand wird von zwei Felsschluchten, der Großen und der Kleinen Klause, durchzogen, die ebenfalls durch das Vorhandensein von kleineren Karsthöhlen gekennzeichnet sind.
Während die Hohe Wand ein bewaldetes Hochplateau bildet, ist die Dürre Wand ein teils felsendurchsetzter Bergkamm, der von Almen, Wäldern und Wasserfällen geprägt wird und in einem schmalen Grat gipfelt. Im Gebiet der Dürren Wand sind 100 Höhlen im Höhlenkataster verzeichnet.
Das Gebiet beherbergt aufgrund seiner großen Höhenerstreckung zwischen 200 m und 1.200 m und der Lage in einer Übergangszone vom atlantisch beeinflussten alpinen zum kontinentalen pannonischen Klima zahlreiche verschiedene Lebensräume für Pflanzen und Tiere.